Mensch und Insekt - ein angespanntes Verhältnis

Vor ca. 20 Jahren wäre kaum jemand auf die Idee gekommen, für Insekten ein Hotel oder andere Unterschlupfmöglichkeiten zu errichten. Geschweige denn, sie auch noch in seiner unmittelbaren Nähe anzusiedeln.

Unser Verhältnis zu den Insekten scheint von vielen Vorurteilen und Horrorgeschichten geprägt. Der Stich einer Wespe oder Biene ist sicherlich schmerzlich und für Allergiker sehr gefährlich. Alles was herumfliegt und einen Stachel besitzt ist für uns Menschen zum Töten freigegeben. Die "Angst" vor Insekten blockiert unser Denkvermögen und die Miniaturwelt und Lebensweise dieser Tiere bleibt uns leider verschlossen. Eine Hornisse, die an uns vorbeifliegt ist nicht auf der Suche nach Menschen, sondern auf der Jagd nach Wespen, Fliegen oder Bremsen als Nahrung. Eine Wildbiene, die an unserem Kopf vorbei surrt hat anderes im Sinn, als zu stechen. Sie trägt Nahrung zu ihrer "Kinderstube", in der sich für unsere Augen unsichtbar ein kleines Wunder vollzieht. Nämlich die vollkommene Verwandlung von einem winzigen Ei zu einem gelfügelten Insekt.

Die Rote Liste der gefährdeten Wild - Solitärbienen und Wespen wird immer größer. Obwohl sie schon seit Jahrmillionen existieren, ist ihre wichtige Rolle als Blütenbestäuber und biologischer Schädlingsbekämpfer lange Zeit unterschätzt worden. Wie bei vielen anderen Tieren, liegen die Ursachen der Gefährdung in einem unzureichenden Nistplatz und Nahrungsangebot. Jeder von uns kann mithelfen die Lebenssituation der Insekten zu verbessern.Z.B. eine einfache Konservendose an beiden Seiten geöffnet und mit Schilf oder Holunderästen bestückt und an zwei Drähten im geschützten Bereich (Südlage) aufgehängt, kann den Insekten als Nisthilfe dienen. Hartholzklötze (Buche,Eiche) mit Bohrungen von 2-10 mm Durchmesser sind sehr gute Nisthilfen. Wichtig für eine "Insektenhotelbetreibung" ist ein von Regen und Wind geschützter Bereich im Garten, an der Haus und Schuppenwand bzw. Balkon, sowie ein entsprechendes Angebot an entsprechenden Nahrungspflanzen in der Nähe. Als Nahrungsergänzung, bei Schlechtwetterperioden können aufgeschnittene Weintrauben, Feigen, Bananenstücke, Birnen, Pflaumen und andere Obstsorten dienen, die auf einem Brett lagern. Des Weiteren hat sich Zuckerwasser evtl. mit anteiligem Rotweinrest für Schmetterlinge bewährt.

 

Viel Erfolg bei Ihrer "Insektenhotelbetreibung" wünscht

NABU Bad Hersfeld

 

Autor: Horst Beck

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Dia Mohn (Donnerstag, 02 Februar 2017 10:21)


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